Rheinland, deutsche Gebiete zu beiden Seiten des Mittel- und Niederrheins, besonders die
ehemalige preußische Rheinprovinz. - Durch Caesar kam das linke Rheinufer
unter römische Herrschaft; während der Völkerwanderung drangen die Franken
ins linksrheinische Gebiet ein und schufen von hier aus das Fränkische Reich,
das die Rheinlande umfasste. Im Karolingerreich wurden sie zur Mittelachse des
Reiches und kamen bei den Reichsteilungen (870 Vertrag von Mersen) an das
Ostfränkische, spätere Heilige Römische Reich. Im Mittelalter bildeten sich
geistliche und weltliche Fürstentümer. Seit dem 17. Jahrhundert strebte
Frankreich nach der Rheingrenze: Es gewann 1648 das Elsass (ohne Straßburg),
besetzte 1681 u. a. Straßburg und erhielt 1766 das Herzogtum Lothringen. In den
französischen Revolutionskriegen erreichte Frankreich vorübergehend sein Ziel,
musste jedoch 1815 mit Ausnahme Straßburgs und Teilen Lothringens das
Rheinland wieder an Deutschland zurückgeben. Auf dem linken Rheinufer wurde
die preußische Rheinprovinz gebildet; daneben entstanden die bayerische
Rheinpfalz sowie als Teil des Großherzogtums Hessen-Darmstadt Rheinhessen.